Freitag, 31. Oktober 2008

Blyde River Canyon Hike

Die letzten drei Tage waren Amlie, Bene, Kathi und ich im Blyde River Canyon wandern. Es war anstrengend, aber wir hatten eine tolle Zeit! Jeder hatte so sein Spielzeug, um sich die Zeit zu vertreiben. Am Anfang habe ich Bene mein GPS in die Hand gedrueckt (was ich eigentlich zum cachen dabei hatte..) und er war fuer drei Tage gluecklich. Amelie braucht eh nur Bene um sich, der ab und zu nen Witz reisst und sie lacht sich am laufenden Band kaputt und Kathi und ich hatten unsere Kameras.
Dann kanns also losgehen…
Am Dienstag mussten wir nur etwa 3,5 km bis zur ersten Huette laufen, aber Kathi und ich mussten staendig stehen bleiben, um die tollen Felsen, Steinformationen, Blumen, Tiere, … zu fotographieren! Ploetzlich standen wir aber dann schon vor der Heutte. So schnell haetten wir gar nicht damit gerechnet.
Um Gewicht zu reduzieren wird erst einmal gegessen und viel getrunken und anschliessend haben wir bei Feuerschein Uno gespielt. Es war aber ziemlich dunkel und das Feuer reichte nur begrenzt dazu aus, genug Licht zu spenden. Kathi hat sich dann ihre kleine Taschenlampe an ihre Kappe geklemmt und hat uns somit geleuchtet. Wir haben nach dem Austeilen immer unsere Karten vor Kathis Gesicht halten muessen, um die Farben zu sehen. Leider waren aber irgendwann die Batterien alle, sodass man gruen und blau so schlecht voneinander unterscheiden konnte, dass wir es zu einer Farbe zusammengeschmissen haben. Es war wirklich ganz schoen lustig, bis auf die Tatsache, dass ich einmal 18 Karten ziehen musste und am Ende ungefaher 600 Punkte mehr hatte als Bene…
Der zweite Tag war da schon sehr viel anstrengender! Wir hatten 13,5 km vor uns, die es in sich hatten. eine Das Problem war nur, dass es zwischenzeitlich ganz schoen steil hoch und runter ging. Da haben sich meine Beinmuskeln abends aber bedankt! Und meine Kniescheiben auch! Dank unseren Sportlern und deren Wundercremes war ich aber am naechsten Tag wieder fit!
Die zweite Nacht war von der Unterkunft her eine etwas groessere Herausfordeurng. Wir konnten zwischen Huetten waehlen, wo entweder eine riesige Ameisenstrasse entlanglief oder wo ueberall “Geckokacke” lag. Wir haben uns fuer die Geckokacke entschieden ;-) Am naechsten Morgen bin ich (die Toiletten waren aus Hygienegruenden nicht zu benutzten) im Busch gewesen zum Pipi machen und gucke nach oben. Ueber, also direkt ueber mir, sitzten zwei Affen und schauen auf mich runter… ein wirklich lustiges Gefuehl…ich bin nur froh, dass sie nicht dachten: “das koennen wir auch”, dann waere ich naemlich ganz schoen nass geworden… ;-)
Wieder auf dem Weg, liefen wir durch eine noch abwechselungsreichere Landschaft, als am Tag zuvor: die schoensten Gesteinsformationen, wunderschoene Blumen und Baeume mit tollen Blueten. Mal gingen wir durch hohes trockenes Gras, mal durch saftige Wiesen, dann wiederum durch eher sumpfiges Gebiet, wo jede Menge Hufabdruecke von Kuehen zu sehen waren...
Trotz der tollen Umgebung, war die Strecke wieder relativ anstrengen (zumindest fue rmich) und ich musste einfach irgendwann nur noch durchlaufen. Als wir bei den tollen Potholes ankamen, wo der Train endet, konnte ich diese gar nicht geniessen, weil ich einfach durchlaufen musste. Wenn ich angehalten haette, waere ich keinen Schritt mehr gegangen!
Mein Resuemee kurz nach dem Ankommen: „Vielleicht sollte man vorher mit den Laeufern einen Fitnesscheck machen!“ Benes Kommentar: „Ja, oder mit seinen Mitlaeufern...“

Samstag, 25. Oktober 2008

Street Soccer Tournier und Krueger Park die Zweite

Heute hat das Abschlusstournier unseres Street Soccer Projektes stattgefunden. Wir haben sogar Besuch von der GTZ bekommen: Klaas, den wir letzte Woche bei dem SSTW kennen gelernt haben, ist mit einem Kollegen gekommen, um sich unser Tournier anzuschauen. Schliesslich konnten wir auch mit 1 1/2 STunden Versaetung starten, als alle 30 teilnehmenden Gruppen angekommen waren. Dank guter Vorbereitung haben wir aber viel Zeit wieder reingeholt. Leider waren die Busfahrer bei der Abfahrtszeit nicht so flexibel, wie bei der Ankunftszeit und deshalb mussten wir zum Schluss ganz schoen auf die Tube druecken.
Dank der Roadshows in der Mittagspause, tollem Essen von Goodness und jeder Menge Spass, kann man das Tournier durchaus als gelungen bezeichnen.

Klaas und Thomas hatten sich fuer abends in einer Lodge in Malelane einquartioert und luden uns noch auf was zu trinken ein. Eine grandiose EInladung, wie sich noch herausstellen sollte! Die Lodge lag naemlich direkt am Crocodile River, der den Krueger Park abgrenzt. Von ein paar sehr schoen angelegten Terassen konnte man ohne Zaun direkt auf den Crocodile River schauen. Mit Fernglaesern bewaffnet haben wir Ausschau gehalten. Da! Krokodile. Toll! Eins schnappt sogar nach einem Vogel, welcher aber schneller war. Glueck gehabt! Aber dann konnten wir unseren Augen nicht trauen: auf der anderen Flussseite grast am Ufer eine Nilpferdkuh mit ihrem Jungen! Wahnsinn! Spaeter entdecken wir auf unserer Flussseite Wasserboecke, total nah! Und dann kommen noch Elefanten, die immer mehr werden! Einer nach dem anderen, auf unserer Flussseite! Die waren so nah, man hatte das Gefuehl, man kann sie anfassen! Der helle Wahnsinn!!! Sie fressen direkt vor unserer Nase und machen dabei einen mortz Krach beim Aeste abreissen. Mittlerweile ist es schon dunkel geworden, wir koennen aber mit dafuer vorgesehenen Scheinwerfern leuchten, sodass wir alles sehen koennen. Aber die Dunkelheit drumherum hat dem ganzen doch noch eine besondere Note verliehen.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

der Kruegerpark war super!

Heut waren wir (Amelie, Bene, Gillian, Jan, Kathi und ich) Geburtstag feiern im Krueger Park! Morgens sind wir natuerlich wieder frueh los, damit wir um halb 6, wenn sich die Tore des Parks oeffnen, hineinfahren konnten. Hat sogar wieder trotz anfaenglicher Verspaetung geklappt.
Auf der Fahrt dorthin ueberaschen mich aber alle mit super netten Geschenken. Sogar ein kleines Paeckchen meiner Familie war mit dabei!! Vielen dank, ich hab mich ueber alle Geschenke riesig gefreut. Die haben ALLE ins schwarze getroffen!
Die ersten Tiere, die wir sehen, sind direkt zwei stattliche Nashoerner. Sowieso treten heut alle Tiere nur in grossen Mengen auf: mehrere grosse Gruppen Elefanten, hinter jedem Baum eine Giraffe, eine riesen Bueffelherde zieht an uns vorueber, Zebras, Warzenschweine, und und und …, die ganze Palette!
Auf dem Weg zurueck bricht ein heftiges Gewitter ueber uns herein, so dass Bene vor lauter Regen die Strasse nicht mehr sehen konnte. Somit haben wir besser auf einem Parkplatz angehalten, auch wenn wir schon kurz vor White River waren. Waehrend wir wartender Weise die Blitze beobachteten, laufen Rani und Johanna (auch eine deutsche Volunteerin, die in einem dritten Projekt in White River arbeitet und voruebergehend bei Volker und Rani wohnt) an uns vorbei. Wir versuchen sie mit einer noch vollen Flasche Amarula in unser Buesschen zu locken, aber sie versuchen uns mit wilden Handzeichen davon zu ueberzeugen, dass wir mit ihnen ins Restaurant kommen. Sie haben gewonnen. Das lustigste an der ganzen Sache ist der riesige Zufall: wir halten auf diesem Parkplatz an, wo Rani und Volker mit Johanna essen gehen wollen und dann laufen Rani und Johanna auch noch direkt an uns vorbei (sonst haetten wir die bei dem Regen nie gesehen, der Eingang war naemlich genau an der anderen Seite…) So hat uns der Zufall aber zu einem sehr netten Abendssen zusammengefuehrt!
Der ganze Tag war wirklich schoen!

Montag, 20. Oktober 2008

Kruegerpark

Bitte nehmen Sie zur Kenntniss, dass ich am Mittwoch, 22.10.2008 nicht im Office erreichbar bin. In dringenden Faellen koennen Sie mich auf meinem Cellphone unter: 0027 71 346 94 95 erreichen.
Vielen Dank!

;-)

Sonntag, 19. Oktober 2008

Street Soccer Training Weekend

So, heut sind wir also vom Street Soccer Training Weekend wieder nach Hause gekommen. Zunaechst nocheinmal dazu, was das ganze Wochenende eigentlich sollte:
Wir sind von der GTZ (deutsche Gesellschaft fuer technische Zusammenarbeit) aus Pretoria gefragt worden, ob wir nicht einen Workshop fuer einige Trainer der “Academy of Sports, Mpumalanga” halten koennen, indem wir denen unser Konzept des Street Soccer erklaeren und ihnen beibringen, wie sie dieses in eigenen Gruppen anwenden koennen. Eine wirklich gute Idee, zumal die Lifeskills, die von den Scouts Anfang diesen Jahres ausgearbeitet wurden wirklich eine super Sache sind, die Jugendlichen wichtige Informationen und in zukunftsweisenden Punkten wichtige Tipps geben. Soweit die Idee.


Leider gab es so einige Schwierigkeiten, die den Kurs leider nicht so verlaufen lassen haben, wie wir uns das gewuenscht hatten; beziehungsweise, wie es auch geplant war. Aber da sich die Academy of Sports, Mpumalanga leider nicht an alle Absprachen gehalten hat und das Wetter auch noch gegen uns gespielt hat, bekamen wir ein paar Problemchen:
Zunaechst kamen 3/4 der Teilnehmer zu spaet. “Gut, das ist fuer Suedafrika ja nichts besonderes”, werden jetzt wahrscheinlich einige sagen. Das ist richtig, aber normalerweise kommen die Teilnehmer im schlimmsten Fall ein paar Stunden zu spaet. Aber ueber 24 Stunden?? 1/3 Der Teilnehmer kam tatsaechlich ueber 24 Stunden zu spaet. Mh, was tun? Von Vorn anfangen geht nicht. Den Teil fuer die Jungs und Maedels auslassen? Geht auch nicht. Also wurde das ganze Programm gestaucht, um Zeit zu finden, den Nachzueglern einen Ueberblick zu verschaffen, was am ersten Abend und am darauffolgenden Tag passiert ist.
Ein weiterer Punkt, der das Arbeiten schwieriger gemacht hat, ist der, dass die Teilnehmer alle unter 17 Jahren alt waren. Viele erst 13 oder wenig aelter. Sie hatten schon Probleme ihre eigene Gruppenarbeit im Plenum darzustellen. Ich habe die Befuerchtung, dass sie nicht in der Lage sind, die Life skills an ihre Peers weiterzugeben.
Trotzdem hatte ich das Gefuehl, dass alle viel Spass dabei hatten, zu den verschiedenen Themen zu arbeiten. Und auch wenn viele Teilnehmer die falsche Erwartung hatten, dass sie nur Street Soccer spielen wuerden, haben sie doch gut inhaltlich mitgearbeitet. Diese Jugendlichen, die jetzt bei uns im Kurs waren, haben eine Menge gelernt und wenn sie auch (noch) nicht unser Konzept benutzten, um Life skills weiterzugeben, werde sie doch sicherlich ueber ihre Erfahrungen sprechen und diese an ihre Peers weitergeben.
Bloederweise hat es dann am Freitag- und Samstag abend jeweils ein so heftiges Gewitter gegeben, dass wir auch unser “Night Soccer” nicht spielen konnten. Eigentlich sollten alle Teilnehmer im dunkeln mit Knicklichtern ausgestattet mit einem leuchtenden Fussball spielen. Das ist aber wegen Platzregen und Gewitter aber leider nicht moeglich gewesen.
Durch wichige Diskussionen ueber die Umsetzung im eigenen District, dadruch, dass das Handout sehr verstaendlich geschrieben ist und alle Teilnehmer das Konzept verstanden haben, hoffe ich, dass doch einige von den aelteren Teilnehmern das Konzept umsetzten koennen. Ich denke, dass das Wochenende doch erfolgreich war, wenn auch auf eine etwas andere Art, als ursprueglich geplant.


Hier wird grad die Benutzung von Kondomen demonstriert, das gab ein gejohle im Saal, sag ich euch...

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Street Soccer Training Weekend

Hallo!
Heute werde ich Kathi vom Flughafen abholen, die bis Dezember ebenfalls hier im Office arbeiten wird. Somit werden wir bis Dezember drei Volunteers sein, danach werde auch ich White River im Januar wieder verlassen und Jan bleibt noch bis Februar.
Herzlich Willkommen, Kathi!!!
Sie wird auch direkt ins Abenteuer gestossen, denn heut Nachmittag werden wir nach Middleburg fahren und ein Wochenende im Namen des Street Soccer dort verbringen. Die GTZ (Deutsche Gesellschaft fuer technische Zusammenarbeit), die hier ebenfalls in Pretoria vertreten ist, hat von dem Street Soccer Project der Scouts gehoert und ist begeistert. Daraufhin haben sie uns angesprochen, ob wir nicht unser Konzept mit den Trainern der “Academy of Sports” in Middleburg teilen wollen. Wir haben zugestimmt und machen nun dieses Wochenende ein Training mit den Trainern, damit sie auch das wundervolle Konzept unseres Street Soccer Projects an Kinder und Jugendliche weitergeben koennen. Warum sollen nur die Scouts das Recht haben ein solch gutes Konzept zu benutzten? Sollen doch ruhig noch mehr Leute erfahren, welch excellente Arbeit die Scouts machen! Ich werde nach dem Wochenende mehr berichten. Wir werden bis Sonntag weg sein, anschliessend melde ich mich wieder.
Bis dahin: ein schoenes Wochenende!

Samstag, 11. Oktober 2008

Gespraeche zwischen Kulturen

Auf unserem Ausflug heut nach Nelspruit haben wir uns mit Sifiso ueber sehr spannende Dinge unterhalten, die meiner Meinung nach einen eigenen Eintrag verdient haben:
Wir unterhielten uns ueber Tradition in verschiedensten Auspraegungen und Sifiso sagte uns, dass die Tradition, die vor laengerer Zeit noch fuer kulturelle Stabilitaet sorgte, immer mehr als
Vorwand missbraucht wird, um Kriminalitaet zu "erklaeren". Es kommt immer haeufiger vor, dass als Racheakt jemand umgebracht wird. Zunehmend werden aber gleich 15 Leute umgebracht, die grad zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Wirklich grausam. Kriminalitaet gibt es bei uns ja auch, aber da muss man schlimmstenfalls Angst um seine Sachen haben, aber hier macht man sich Sorgen um sein Leben. Um aber alle Mamas, Papas und andere zu beruhigen: wenn man sich an ein paar einleuchtende Regeln haelt, passiert einem so schnell nichts!! Wir wissen, wo wir uns wann aufhalten koennen, dass uns nichts passiert!!

Was mich noch mehr erstaunt hat, weil ich dass so noch gar nicht gehoert hatte, ist der Glaube an Hexen. Sifiso hat uns erst davon erzaehlt, dass es hier Hexen gibt, die auf Teeloeffeln oder Broten reiten. Ich habe ihn dann gefragt, ob er das glaubt, dass die Menschen wirklich auf Gegenstaenden fliegen koennen. Er sagte, dass er sich das zwar schwer vorstellen kann, WIE es funktioniert, weil sein grosser Koerper doch gar nicht von einem Teeloeffel gehalten werden kann, aber er glaubt dran, dass es moeglich ist. Er selbst habe schon eine Frau vom Brot fallen sehen! (Als er den Satz wort-woertlich auf englisch sagte, musste ich mir wirklich das Lachen verkeifen! Nicht weil ich mich darueber lustig mache, aber eine Frau, die vom Brot faellt, ist wirklich eine zu komische Vorstellung).
Im gleichen Gespraech hat er uns noch von den traditionellen Heilern erzaehlt. Es gibt vier verschiedene Arten, zwei gute und zwei nicht so gute. Die, von denen ich vorher schon gehoert hatte, sind die Sangomas. Die haben ihr Handwerk auf einer Art Schule ueber einen laengeren Zeitraum gelernt und werfen Knochen, um in die Zukunft zu sehen und heilen Krankheiten mit Kraeutern. Dann gibt es die, die quasi das gleiche machen, dessen Namen ich aber leider wieder vergessen habe (trage ich nach). Die waren aber nicht auf einer Schule, sondern haben das Amt vom Vater erlernt und geerbt.
Jetzt kommt aber das wirklich erschreckende. Zu den anderen zwei Heilern geht man, wenn man etwas erreichen moechte (Sifisos Beispiel: "...wenn man reich werden moechte"), oder wenn man jemanden umbringen moechte! Um seine Wuensche zu erreichen, nennt der Heiler einem dann etwas, was man machen muss. Sifisos Beispiel dafuer: "...derjenige muss 5 Menschen toeten"!!
Sifisos Tante ist auch eine Sangoma. Er hat aber selbst Angst vor ihr, weil er nie einschaetzen kann, was sie macht, oder weiss...
Der Tod ist hier fuer mich viel deutlicher zu spueren, als in Deutschland. Hier kommen staendig Nachrichten von Toten an. Allein bei meinem Besuch bei der Grundschule hat Noxi, die mit uns dort war, die Nachricht bekommen, dass sich ihr Cousin selbst erschossen hat, ihr Grossmutter bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wurde und ein weiteres Familienmitglied ebenfalls gestorben ist. Bei ganz vielen Situationen bekommt man gesagt: "Ne, derjenige ist grad nicht zu sprechen, er ist auf der Beerdigung eines Familienmitglieds". Auch Lucky kam gestern und sagte, dass ein Freund gestorben sei. Dann hatte ein Taxi hier in der Naehe einen Unfall mit 20 Toten. Neben Aids (das spricht aber natuerlich keiner aus) spielen Verkehrsunfaelle eine grosse Rolle. Die Dunkelhaeutigen muessen frueh morgens schon im Dunkeln zur Arbeit aufbrechen und da sie natuerlich keine Autos haben, laufen (sie auf den Strassen, wo auch Autos ziemlich schnell fahren) und/oder fahren mit Bussen. Da aber Menschen mit dunkler Hautfarbe und dunklen Klamotten im Dunkeln GAR NICHT zu sehen sind, kommt es haeufig zu toedlichen Unfaellen.

Ich bin so dankbar fuer diese Gespraeche (ein Hoch auf Nangu Thina, die DPSG und weltwaerts, die das Ganze moeglich machen!!!), die mir wirklich tiefe Einblicke in die Kultur geben. So setzt sich Puzzleteil um Puzzelteil zusammen und trotzdem kommen noch wieder so viele Neuigkeiten...

Nelspruit mit Tourgide Sifiso

Heute haben wir eine von Sifiso (Pfadfinder in Mataffin) gefuehrte Tour durch Nelspruit gemacht. Er hat uns die Ecken im Township und auch in der Stadt gezeigt, wo Weisse im Normalfall nicht herkommen. Es war sehr interessant. Ich lasse mal mehr die Bilder sprechen, die wir gemacht haben:

Zunaechst haben wir Sifiso zu Hause abgeholt und sind somit zwangslaeufig am neuen Stadion vorbeigekommen, da dieses ja direkt neben dem Township gebaut wird. Auf den ersten Blick erkennen wir die "Giraffenhaelse" (in orange) als Neuerung seit unserem Besuch.

Wir sind ein wenig im Township herumgefahren und er hat uns gezeigt wo ueberall seine Verwandten wohnen. Seine Mutter ist leider vor ein paar Jahren gestorben. Jetzt lebt er bei seiner Granny und seiner Tante. Dann gibt es aber noch eine Frau, die er "Mother" genannt hat, die wir in einem kleinen Laden besucht haben. Hier ist das mit den "Titeln" fuer Familienmitglieder alles etwas anders als bei uns. Alle Geschwister, Halbgeschwister und Cousins und Cousinen und in einer Familie lebenden Kinder werden "Brother" oder "Sister" genannt. Auch gute Freunde werden schnell als "Brother" oder "Sister" vorgestellt. Fuer uns Deutsche manchmal schwer zu verstehen, welcher familiaere Zusammenhang da jetzt aus unserer Sicht bestehen wuerde. Unser erster Halt war eine Shebeen in Nelspruit, die wirklich ganz nett eingerichtet war. Man konnte sogar draussen im Halbschatten sitzen und sein Bierchen trinken.

In der Shebeen und auch in andern Plaetzen, wo viele Schwarze oder Coloureds einkaufen gehen waren wir die einzigen Weissen. Mittags haben wir aber dann in einem Bar/Restaurant gesessen, wo man wunderschoen draussen sitzten kann. Dort haben wir dann gegessen und Sifiso war fast der einzige Dunkelhaeutige dort.

Zum Schluss haben wir ihn wieder nach Hause gebracht und dort noch Zuckerrohr bekommen. Er hat uns eine Pflanze gezeigt, aus deren Blaettern man hier Tee macht, der zum Beispiel gegen Erkaeltung hilft. Wenn man das Blatt zwischen den Fingern zerdrueckt, riecht man einen Duft, der einen an eine Zitrone erinnert. Ich weiss nicht, ob es Zitronengras war?
Auf dem Rueckweg haben wir noch ein paar Schnappschuesse gemacht. Hier ein Gemuesestand. Ein paar Minuten spaeter haben wir vier Maedchen spielen sehen, von denen drei in einer Schubkarre gesessen haben und die groesste hat sie geschoben. Das sah so suess aus, dass ich gerne ein Foto gemacht haette. Leider haben sie das zu schnell gesehen und sind aus der Schubkarre gehuepft und mir lachend entgegengesprungen. Mein Motiv war damit zwar "zerstoert", aber ich habe dann trotzdem ein Foto gemacht, weil sich die Maedels so gefreut haben, dass ich ein Bild von ihnen machen wollte (was uebrgens quasi immer der Fall ist, wenn man wen fotographieren moechte). Als ich mich allerdings wieder umdrehte, um wieder ins Auto zu steigen, stiegen auch die Kids wieder in ihr Gefaehrt. Aber just als mich Jan drauf hinwies und ich mich wieder umdrehte sprangen sie wieder hinaus. Ich sag nur Murphy schlaegt auch in Suedafrika zu, und das nicht zu knapp.

Freitag, 10. Oktober 2008

Sipho zieht weiter


Mein Travelbug "Sipho" zieht weiter. Er kommt zwar noch nicht nach Suedafrika, aber er kommt zumindest schonmal aus Mexiko raus. Das Foto hat der jetztige "Besitzer" gemacht. Es wurde auf nem Schiff aufgenommen und der Affe besteht aus Handtuechern. Sieht richtig lustig aus, finde ich. Die Augen bestehen uebrigens aus Schokolade...

Mal sehen wann Sipho seinen Weg nach Kapstadt findet...

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Nachtrag Sudwala Caves

Ich habe inzwischen meine Fotos auf dem Rechner gezogen und dabei ist mir aufgefallen, dass ich ja noch gar keine Fotos der Hohle online gestellt habe. Dabei sind die so toll. Hier sind die schoensten zwei:

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Bungee jumping

Hallo!
Heut stand ab Nachmittag wieder "Touriprogramm" an. Wir sind in die Sudwala Caves gefahren, wirklich eine tolle Hoehle. Aber das Highlight des Tages war ein spontaner Ausflug nach Graskop. Eigentlich wollten wir nur wieder Pancakes essen, aber dann kam Amelie und mir der Gedanke doch die Big Swing ausprobieren zu wollen. Wir waren naemlich vor ein paar Wochen mit einer deutschen Gruppe dort, die alle gesprungen sind. Wir kamen um 17:01 dort an und eigentlich macht der Laden um 5 zu. Gleucklicherweise haben

sie fuer uns aber nochmal aufgemacht! Somit habe ich mich zusammen mit Amelie im Tandemsprung auf die Reise eines 70 Meter langen freien Falls gemacht. Krass!

Dienstag, 7. Oktober 2008

Waisenhaus und Grundschule

Bene und Amelie haben bei einem ihrer Besuche fuers Fussballprojekt vor einiger Zeit eine Grundschule in Barberton besucht. Was sie dort erlebt haben, hat sie dazu bewegt, mich zu fragen, ob ich nicht eine Moeglichkeit sehen wuerde, durch Sinothando dort zu helfen. Da sie heut wieder dort waren, habe ich mich angeschlossen, um mir die Schule und das angeschlossene Waisenheim anzusehen.

Zunaechst sind wir zum Waisenheim gegangen. Wir sind sehr herzlich von einer weissen Amerikamerin empfangen und herumgefuerhrt worden. Alles sah sehr gepflegt und gut ausgestattet aus. Man konnte den Kindern gut ansehen, dass sie es in dem Heim sehr gut haben und sie sort sehr froehlich aufwachsen koennen. Es stellte sich heraus, dass das Waisenhaus zwar neben der Grundschule liegt, die beiden Institutionen aber nicht zusammen arbeiten. Die Kinder des Waisenheims bekommen sogar eigenen Unterricht und gehen nicht zu der Schule. Ich frage mich zwar, ob das fuer die Kinder wirklich so gut ist, da sie so als Waisen ziemlich abgeschottet in einer Art Paradies leben...
Das ganze Haus schien mir sehr gut finanziert, hier wird die Hilfe von Sinothando nicht wirklich benoetigt.

Ganz im Gegensatz zu der Grundschule! Ich wurde sehr herzlich von der Direktorin empfangen und wir setzten uns zunaechst in ihr "Buero" (der Raum war sehr klein, es passt grad ein Schreibtisch hinein und um in den dahinterliegenden Raum (von einer Art Sekretaerin) zu gelangen, musste mann ueber die Stuehle klettern, die vor dem Schriebtisch standen) um meine Fragen zu beantworten. Im Gespraech erklaerte mir die Direktorin, dass die Schule von sehr vielen Waisenkindern besucht wird. In Suedafrika ist es so, dass die Kinder eigentlich alle Schulgebuehren zahlen, durch die die Schule sich "finanziert". Da aber viele Kinder in Suedafrika diese nicht zahlen koennen, bekommt auch die Schule kein Geld. Damit ist Bildung sehr deutlich von den finanziellen Mitteln der Eltern abhaengig. Von den 317 Schuelern kommen die meisten ohne etwas zu Essen in die Schule und bekommen dort auch die einzige Mahlzeit am Tag. Bis sie am naechsten Tag wieder in der Schule etwas bekommen, essen die Kinder nichts. Die Schule bekommt von der Regierung Pap und Bohnen, um die Kinder mit der Mahlzeit zu versorgen. Aber sehr gesund ist das nicht und wenn man jeden Tag das gleiche bekommt auch nicht sehr abwechselungsreich und vielfaeltig, was Vitamine und all das gesunde Zeug angeht, was der Koerper eigentlich braucht. Die Schule versucht dem zwar schon mit einen Gemuesegarten etwas entgegenzuwirken und manchmal auch Gemuese und Salat anbieten zu koennen. Aber mal ehrlich: wie gross muesste ein Garten sein, der 317 Kinder gesund ernaehren soll. Das ist wohl eher ein guter Anfang fuer gesundes Essen. Weitere Probleme, die die Schule hat sind: Schuluniformen (diese koennen die Kinder natuerlich auch nicht bezahlen, die Schule versucht so gut es geht diese dann zu stellen), Schulausstattung, eine Kochstelle, wo fuer die Kinder gekocht werden kann...

Sinothando denkt nun ueber eine sinnvolle und nachhaltige Art zu helfen nach.

Montag, 6. Oktober 2008

Post Nr. 4

Mein lieber Woe-AK aus Muenster hat mir von den BuKos aus Muenchen geschrieben!!!
Vielen Dank ich hab mich riesig ueber eure Karte gefreut! Ich freu mich schon drauf mich wieder mit euch in die Arbeit zu stuerzen...
Bis bald!

summer camp

So, jetzt finde ich endlich mal etwas Zeit ueber das Sommerlager zu schreiben:

Zunaechst: es war genial! Es hat keine Nennenswerten Zwischenfaelle gegeben und es hat einfach tierisch Spass gemacht!

Von Freitag (26.09. bis Sonntag) waren 120 Cubs auf dem Lagerplatz und haben verschiedene Wasserspiele (obwohl es an dem Wochenende eigentlich recht kalt und windig war) gespielt, haben T-Shirts bemalt und einen "singing badge" gemacht.

Am Montag nach dem Wochenende kamen dann gut 600 Scouts fuer das "grosse" summer camp. Hier standen 16 Bases an vier Tagen (Di-Fr) auf dem Programm, Montag war Anreise- und Orientierungstag und Samstag sind alle wieder nach Hause gefahren (Bis auf die Rover, die Volunteers und Nikki, wir haben noch Zelte abgebaut und aufgeraeumt, zigtausend liegen gebliebene Teller und Tassen gespuelt...). Die Jugendlichen wurden in vier subcamps eingeteilt, innerhalb denen sie fuer die Activitaeten nochmals in vier Gruppen aufgeteilt wurden. Jeweils vier Bases standen unter einem Oberthema, sodass ein Subcamp an einem Tag ein Thema komplett "bearbeitet" hat. Fuer jede Base stand eine Stunde zur Verfuegung. Das hat hervoragernd geklappt. Die Themen fuer die Bases waren richtig interessant: Pioneering (alle Bases standen unter dem Motto mit Holz zu bauen: eine Trage, ein Katapult, Minimodelle bei denen die Kids ihre Fantasie schweigfen lassen konnten und eine Bruecke), Project (Theater zum Thema "no smoking"; erste Hilfe; Projet wo jeden Tag andere Kleinigkeiten am Platz verbessrt wurden: Steine aufsammeln, einen Weg durch einen Bach anlegen...; Umweltspiel), Hiking (Frisbee golf, abseilen, orientieren mit Compass und Karte und Hindernislauf) und Adventure (mit Bogenschiessen, Luftgewehr schiessen, Kanu fahren und Seilbahn ueber einen See hinweg).

Eine Sache, warum das Camp so super gelaufen ist: viele Rover haben gehofen das Camp am laufen zu halten. Sie hatten alle verschiedene Aufgaben, die sie (mit wenigen Ausnahmen, aber die hat man ja immer) hervoragend erfuellten. Beispielsweise: Kueche, Muell aufsammeln, erste Hilfe, Betreuung der Stationen fuer das Programm,

Ich hatte einen sehr guten Job: die Zeitung. Ich hatte also die Gelegenheit, nein: sogar die Aufgabe, jede Base zu besuchen und darueber zu schreiben. Gleichzeiyig konnte ich die Stimmung der Kids ganz gut wahrnehmen, da wir (ich hatte noch drei weitere Leute im Zeitungsteam) jeden Tag zwei Interviews abgedruckt haben. Wir haben jeden Tag ueber eines der vier Themen berichtet, sodass wir am letzten Tag von allen Bases geschrieben hatten. Gleichzeitig haben wir Witze, den "Tip of the day" und ein Dankeschoen fuer eins der arbeitenden Teams geschrieben. Das haben wir dann abends ausgedruckt und in den Subcamps an die "Noticeboards" gehaengt. Morgens haben dann alle Scouts (na gut, nicht alle) die Camp Zeitung gelesen.

Es hat wirklich viel Spass gemacht!